Über den Kampf um mehr Sensibilität
Kürzlich gab es Streit zwischen der SPD-Ikone Wolfgang Thierse und seiner Vorsitzenden Saskia Esken. Er findet die Identitätspolitik (muss man dieses Wort immer noch erklären?) nicht ganz so gut wie sie. Der Kampf um mehr Sensibilität wird währenddessen an immer mehr Fronten geführt. Die Tierschutzorganisation Peta hat jetzt dazu aufgerufen, auch Tiere nicht länger verbal herabzusetzen. Unsere Sprache, heißt es bei Peta, sei durchzogen von "Redewendungen, die Gewalt an Tieren verherrlichen". Dies sei ethisch nicht vertretbar. Die Tierschützer denken dabei an so brutale Formulierungen wie "mit jemandem ein Hühnchen rupfen". Stattdessen könne man zum Beispiel, völlig gewaltfrei, "mit jemandem Weinblätter rollen".