Hirn & Heinrich - Kinderdemenz: Wenn Kinder plötzlich geistig abbauen

Demenz-Erkrankungen machen sich zumeist erst im späteren Erwachsenenalter bemerkbar – wie beispielsweise Alzheimer. Allerdings können degenerative Hirnerkrankungen auch in jungen Jahren auftreten. Mehr als 250 verschiedene Erkrankungen sind mittlerweile bekannt, die die kognitiven Fähigkeiten von Kindern beeinträchtigen. Diese Erkrankungen werden zusammenfassend als „Kinderdemenz“ bezeichnet. Sie sind selten, doch ihre Auswirkungen sind schwerwiegend: Kinder, die sich in den ersten Jahren völlig normal entwickelt haben, verlieren im Verlaufe dieser Formen der Demenz alles Erlernte wieder. Was weiß man über die Ursachen? Welche Symptome gibt es und warum dauert es oft lange bis zur Diagnose? Wie ist der Verlauf? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es momentan? Welche deuten sich an? Diese und andere Fragen rund um Kinderdemenz bespricht Journalistin Sabine Heinrich mit der Neuropädiaterin Prof. Jutta Gärtner. Sie ist Forschungsgruppenleiterin am DZNE Göttingen. An der Universitätsmedizin Göttingen leitet sie als Direktorin das Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie das Zentrum für seltene kinderneurologische Erkrankungen. Im Gespräch berichtet die Medizinerin über ihre Erfahrungen mit Kinderdemenz-Patientinnen und -Patienten und deren Familien und erklärt, warum eine frühzeitige Diagnostik so wichtig ist.

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Das Gehirn ist ein ungeheuer komplexes Organ, und entsprechend komplex sind auch Krankheiten wie Alzheimer und andere Formen von Demenz, aber auch Parkinson, ALS und andere. Gemeinsames Merkmal dieser Erkrankungen ist, dass sie Nervenzellen schädigen und zerstören – und das bislang irreversibel. Am DZNE, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, geht man diesem Problem mit modernsten Forschungsmethoden auf den Grund. Aber wo steht die Forschung aktuell? Welche Krankheitsmechanismen und –Ursachen sind bekannt? Welche Hoffnung versprechen Medikamente, und was kann man heute schon tun, um Krankheitsrisiken zu senken oder um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern? Diese Fragen stellt Sabine Heinrich an Betroffene und international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE.