Alte Musik: Händel-Renaissance in Göttingen

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Als Schöpfer der Feuerwerksmusik, der Wassermusik und berühmter Oratorien wie des Messias, galt Georg Friedrich Händel auch schon vor einhundert Jahren als einer der großen Meister deutscher Tonkunst. Völlig in Vergessenheit geraten war seinerzeit paradoxerweise hingegen, wofür er zu Lebzeiten in erster Linie gefeiert worden war: seine über 40 Opern. Dass einige Musiker und Wissenschaftler um den Kunsthistoriker Oskar Hagen 1920 in Göttingen eine Wiederaufführung seiner Rodelinda auf die Beine stellten, hatte vor diesem Hintergrund den Charakter einer echten Pioniertat, deren musikhistorische Bedeutung kaum zu überschätzen ist. Die Ausgrabung der Rodelinda läutete nicht nur eine bis heute fortdauernde sogenannte Händel-Renaissance in der Oper ein. Als erstes Festival für Alte Musik überhaupt markierten die damit begründeten Göttinger Händel-Festspiele tatsächlich ein Schlüsseldatum der gesamten gleichnamigen Bewegung. Die Vossische Zeitung hatte also den richtigen Riecher, als sie damals einen Berichterstatter in die niedersächsische Theaterprovinz entsandte, dessen Rezension vom 4. Juli das Potential der Barockoper für die Musikbühne des 20. Jahrhunderts bemerkenswert klar erkennt. Für uns liest Frank Riede.

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