Fräulein oder Frau - Leserbriefe

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Heutzutage besteht mehr oder minder ein Konsens darüber, dass die Gleichstellung von Mann und Frau ein wünschenswertes Ziel ist. Es wird eher darüber gestritten, wie dieses Ziel am besten zu erreichen ist, unter anderem intensiv über die Frage, welche Rolle die Sprache dabei spielen sollte. Vor 100 Jahren druckte die Berliner Morgenpost über mehrere Ausgaben hinweg eine mittels Zuschauer:innen-Briefen geführte Debatte, die ausgelöst wurde durch einen Artikel, der die Forderung enthielt, die Bezeichnung „Fräulein“ abzuschaffen. In der Ausgabe vom 25. September 1921 kommen ein alter weißer Mann zu Wort, der eine weitere Benutzung von „Fräulein“ propagiert und eine ältere weiße Frau, die den Begriff abschaffen möchte – um Frauen davon abzuhalten, nur aus dem Grunde zu heiraten, um nicht als „altes Fräulein“ zu enden. Dieses Zeitdokument, diesen Ausschnitt aus der Gender-Debatte von 1921 liestesen für uns Frank Riede und Paula Leu.

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