Größte Explosionskatastrophe in der Geschichte Deutschlands

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Am Morgen des 21. Septembers 1921 kam es im badischen Oppau zur bis heute größten zivilen Explosionskatastrophe in Deutschland, bei der 559 Menschen ums Leben kamen. Ein Silo mit etwa 400 Tonnen des als Düngemittel verwendeten Ammoniumsulfatnitrat war detoniert. Die immense Explosion riss einen 165 Meter langen, 95 Meter breiten und fast 19 Meter tiefen Krater, was bedeutet, dass 12.000 Kubikmeter Erdreich in die Luft geschleudert wurden. Die Druckwelle zerstörte Teile der Fabrik und des Dorfes Oppau und weiterer umliegender Ortschaften. Im 13 Kilometer entfernten Wormser Dom gingen alle Kirchenfenster zu Bruch, im 25 Kilometer entfernten Heidelberg wurden noch Dächer abgedeckt und eine Straßenbahn entgleiste, bis nach München, Zürich und Göttingen war die Explosion zu hören. Das 8-Uhr-Abendblatt hatte einen Korrespondenten vor Ort, dessen Drahtberichte Paula Leu für uns verliest, so wie sie am 22. September die Zeitung abdruckte. Die das Ausmaß der Katastrophe herunterspielenden Aussagen zu beginn lassen sich vielleicht damit erklären, dass unmittelbar nach dem Unglück wilde Berichte kursierten, die selbst das ohnehin krasse Ausmaß noch weit übertrieben.

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