Kant kommt nicht zur Ruhe
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Eine der wohl bekanntesten Kuriosa über Immanuel Kant ist, dass er in der Lage war, in landeskundlichen Vorträgen detailgenaue Beschreibungen der Tower Bridge in London zu geben, ohne jemals das Gebiet um seine Geburtsstadt Königsberg überhaupt verlassen zu haben. Man könnte meinen, dass die Stadtverwaltung diese besondere Heimattreue des großen Sohns des heutigen Kaliningrads auch nach seinem Tode zu würdigen und zugleich für touristische Zwecke zu nutzen wüsste. Dass die Geschichte des Kantgrabmals aber eine von Nachlässigkeit und Geiz geprägte unwürdige Geschichte ist, darüber kann auch das hochtrabend „Stoa Cantiana“ genannte kleine Gewölbe am Königsberger Dom nicht hinwegtäuschen. 1921 war dieses in einem erbärmlichen Zustand. Immerhin starteten die Stadtverordneten – wohl auch aufgrund des nahenden 200 jährigen Geburtstags des Philosophen – eine erneute Initiative, Kants letzte Ruhestädte endlich würdig zu gestalten. Das Berliner Tageblatt vom 10.1. berichtet. Paula Leu liest.