Wahl-Apathie in Amerika

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Vor einhundert Jahren – man erinnert sich mit Wehmut – waren die Vereinigten Staaten von Amerika noch eine stabile Demokratie. So stabil und unaufgeregt, dass Präsidentschaftswahlen – man kann es sich kaum vorstellen – mitunter fast ein wenig langweilig gerieten. Ob auf den (vor allem in Deutschland sehr unbeliebten) Kriegspräsidenten Wilson sein demokratischer Parteifreund Cox oder der republikanische Kandidat Harding folgte, schien die Amerikaner nicht sonderlich umzutreiben und von den wirklich wichtigen Ereignissen des Lebens abzulenken. Der Korrespondentenbericht der Berliner Morgenpost vom 30. Oktober 1920 handelt denn auch fast weniger vom laufenden Wahlkampf als von den Endspielen um die nationale Baseball-Meisterschaft – bzw. von den neuartigen Live Tickern, mit denen die Menschen auf dem New Yorker Times Square und in den Bahnhöfen der Provinz diese verfolgten. Es liest Paula Leu.

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