Wenn der Kaiser nicht mehr kommt…

Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Das beschauliche oberösterreichische Städtchen Ischl war zu k.u.k.-Zeiten so etwas wie die heimliche Sommer-Hauptstadt Österreich-Ungarns. Alljährlich residierte Franz Josef I. hier mit seinem gesamten Hofstaat zur Sommerfrische und ließ ganz Ischl wochenlang in Kaisergelb erstrahlen. Mit diesem imperialen Glanz war es nach der Abdankung des Kaisers und dem Zerfall der Doppelmonarchie naturgemäß vorbei, und Ischl über Nacht ein profaner Ort im Salzkammergut. Wie sehr die kaiserliche Vergangenheit freilich immer noch hinter jeder Ecke hervorlugte und der daraus resultierende Phantomschmerz die Atmosphäre an der Traun prägte, weiß der große Feuilletonist Alfred Polgar in seinem vorösterlichen Reisebericht im Berliner Tageblatt vom 31. März 1920 zu beschreiben. Es liest Frank Riede.

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