»Ich. Max Liebermann...« Jüdisches Leben in Deutschland um die Jahrhundertwende

Das Grüne Sofa. Der Museumspodcast des HLMD - A podcast by Hessisches Landesmuseum Darmstadt

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Hat sich einer der bedeutendsten deutschen Maler des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts wirklich als jüdischer Künstler verstanden? »Da bin ich mir nicht mehr sicher«, gesteht Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, und fragt weiter »Ist das wirklich jüdische Kunst?«  Anlässlich der am 7. Oktober im Hessischen Landesmuseum Darmstadt eröffnenden großen Ausstellung »Ich. Max Liebermann – Ein europäischer Künstler« und des Gedenkjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« widmen sich gleich zwei Expert*innen dem Leben und Werk eines Mannes, für den die eigene jüdische Herkunft vordergründig kaum eine Rolle spielte. Als europäisch denkender und fühlender Künstler sah sich Liebermann jedoch immer wieder von einer kritischen Öffentlichkeit damit konfrontiert. Mirjam Wenzel, zugleich Honorarprofessorin für jüdische Geschichte an der Frankfurter Goethe-Universität, beleuchtet in diesem Interview vor allem den historischen Hintergrund des jüdischen Bürgertums um die Jahrhundertwende. Existierten in diesen Kreisen Möglichkeiten, sich in verschiedenen künstlerischen Sparten zu behaupten? Konnte sich in der Malerei gar eine jüdische Tradition entfalten? Martin Faass, ausgewiesener Liebermann-Kenner und Kurator der Darmstädter Ausstellung, wechselt in dieser Folge bewusst die Seiten und überlässt die Moderation der Kulturjournalistin Katinka Fischer. In ausgewählten biographischen Details erklärt Martin Faass, wie sich der aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie stammende Max Liebermann auf europäischer Bühne als Maler etablieren konnte. Wie spannend Kunstgeschichte ist, zeigen beide Wissenschaftler*innen im Podcast u. a. indem sie der Frage nachgehen, ob Liebermanns Kunst jüdisch sei.

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