Der Wert von NichtsTun und NichtsMüssen.

Erwachte Götter - A podcast by Michael und Andres

Es gibt Phasen, in denen das Bisherige immer weniger funktioniert. Phasen, in denen es anstrengend und lähmend wird. Zugleich ist das Neue noch nicht sichtbar. Derartige Phasen sind erschütternd. Am Beginn dieser Episode spricht Andres davon, wie er dies gerade erlebt. Wie das, was für ihn bisher gut funktionierte, kaum noch greift und wie ermüdend es für ihn ist. Damit ist auch eine Traurigkeit verbunden, die aus der Bedeutungslosigkeit und der Vergeblichkeit des eigenen Tuns resultiert. Irgendwie verschwindet sowieso alles, was macht es da für einen Sinn, immer wieder etwas Neues zu erschaffen? Im Vergänglichen ist es ohnehin vergeblich … Michael öffnet dafür eine größere Perspektive, indem er verdeutlicht, dass die Freude immer im Moment ist. Es ist eine kindliche Qualität, die sich nicht daran orientiert, ob es eine Bedeutung, einen Nutzen oder irgendeine Form der Verwertbarkeit hat. Ein Kind fragt sich nicht „Was bringt mir das?“ oder „Was kann ich damit erreichen?“. Es ist einfach im Moment. Mit dieser Erfahrung der puren Gegenwärtigkeit gibt es immer neue Wunder und Freuden, die entdeckt werden wollen. Von Moment zu Moment … Dieser Kontrast von offensichtlichem Übergang, der schmerzlichen Berührung mit dem Vergänglichen und der permanenten Freude des Kindes in uns, schenkt uns verschiedene Einblicke in das Wesen und den Wert des Nichtstuns. Derartige Erfahrungen sind möglicherweise das wichtigste, was für uns zu tun ist. Dass wir mit den tieferen Qualitäten unseres Seins in Kontakt kommen und diese Verbundenheit ganz bewusst erleben dürfen. Dass wir dafür den Raum, die Zeit sowie unser gesamtes Erfahrungsspektrum bereitstellen, um es wirklich zu genießen. Es sind die Updates, die unser Wesen voranbringen, auch wenn sie äußerlich betrachtet wie NichtsTun und somit NichtsLeisten aussehen. An diesem Punkt wird auch deutlich, wie sehr wir darauf konditioniert sind, jederzeit irgendwas zu leisten. So als würde mein Leben davon abhängen, dass ich etwas geleistet habe. Dass ich nur dann eine Daseinsberechtigung habe, wenn alles unmittelbar mit Leistung verknüpft ist. Dieser Leistungszwang endet, sobald unser Körper signalisiert, dass es so nicht weitergeht. Nun sind Hingabe und Anvertrauen an die größere und gleichzeitig auch die innere Führung gefordert. Dass ich einfach mit dem bin, was mich gerade bewegt. Dass ich mich für diese inneren Bewegungen öffne, um zu erleben, wohin sie mich führen. Mit diesem Erkennen zeigt sich, dass Krankheit oftmals schon die Medizin ist. Denn die Krankheit weist auf das hin, was in unserem Leben nicht stimmig ist. Wenn Krankheit bereits die Medizin ist, dann brauche ich nichts mehr – kein Heilverfahren und keine Therapie. Uns beide führte dieses Anvertrauen zu faszinierenden Sichtweisen. Beispielsweise, dass ich den Worst Case ganz bewusst erlebe. Bei Andres ist das momentan Schlimmstmögliche obdachlos zu seins und unter einer Brücke leben müssen. Was wäre, wenn ich dies einfach mal für eine Woche tue? Obdachlos in der Stadt leben und wahrnehmen, was es in mir bewirkt. Bei diesem Gedankenexperiment wird schnell viel Energie aktiv. Anfangs, um dagegen zu sein und es abzuwehren. Schon bald zeigt sich eine darunterliegende Abenteuerlust, die neue Erfahrungen signalisiert. Dieser Exkurs verdeutlicht uns, dass wir als Kinder noch voller Freude, voller Neugier, voller Entdeckerdrang und Abenteuerlust waren. Als Erwachsener wollen wir Abenteuer vermeiden und gehen lieber auf Nummer Sicher. Jedoch begrenzen wir so unseren Entfaltungsraum und somit das Potenzial, was in uns schlummert und was nicht gelebt werden kann. Indem wir ganz bewusst über die Räume hinausgehen, die wir bisher für gegeben hielten, weitet sich unser Wesen immer mehr. Unser Grad an BewusstSein wächst, indem unser bewusstes Erfahren wächst. Unser wahres Wesen entfaltet sich und strahlt in die Welt …

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