Unser Scheitern enttäuscht, entwickelt, erleichtert …

Erwachte Götter - A podcast by Michael und Andres

Unsere 99. Episode ist offen, ehrlich, authentisch. Michael spricht über eine Enttäuschung, die ihn am Vortag herausforderte. Auch Andres machte in den vorangegangenen Wochen ähnliche Erfahrungen. Es ging vor allem darum, dass Angebote, die wir in die Welt gaben, wenig bis keine Resonanz hatten. Angesichts dieser Niederlagen waren wir enttäuscht. Enttäuscht von den Menschen, die offensichtlich für unsere Genialität noch nicht bereit waren ;-) Ebenso waren wir von uns selbst enttäuscht, da wir nicht die Erfolge erzielten, welche wir uns vorab ausgemalt hatten. Diese Punkte sind schmerzhaft. Gleichzeitig bietet jeder Schmerz die Chance einer Heilung, die weitaus größere Kreise zieht, als nur die ursprüngliche Wunde zu erlösen … Unsere Erlebnisse konfrontierten uns mit einer elementaren Frage des menschlichen Lebens: Wie gehen wir damit um, wenn wir scheitern und versagen? Gerade in Momenten, wo es anders läuft, als erwartet, lauert Enttäuschung. Sie kann sehr heftig und sehr schmerzhaft sein. Andererseits ermöglicht Enttäuschung machtvolle Entwicklungsschritte: Nun erkennen wir, worum es wirklich geht. An dieser Stelle wird beispielsweise klar, wie viel Spannung wir mit Erwartungen erzeugen. Somit ist es fast eine Notwendigkeit, dass auf Erwartung Enttäuschung folgt. Jede Erwartung verengt das unendliche Spektrum der Möglichkeiten auf die eine Perspektive, die wie erwünscht eintreten muss. Falls nicht, sind wir am Boden zerstört, haben versagt und sind nichts mehr wert. Dabei offenbart sich auch, welchen Perfektionsanspruch wir an uns selbst sowie an unser Handeln stellen. Die Idee, dass wir es immer richtig machen müssen, damit das Leben läuft, ist eine enorme Bürde, von der wir uns befreien dürfen. Ebenso zeigen sich hier die Polaritäten von Richtig und Falsch, Gut und Böse, Sieg und Niederlage, Macht und Ohnmacht etc. Tatsächlich ist alles eine Erfahrung. Erst die Wertung der Erfahrung erzeugt das Leiden. Aufgrund der Erwartung und der Wertung verweigern wir das Geschenk des jeweiligen Moments. Wenn wir uns gerade dann dafür öffnen, dass alles immer den besten Weg nimmt, kann es genau so sein, wie es ist. Oftmals sind es Wege, die wir anfangs nicht verstehen, da sie die Grenzen des Verstandes in ihrer Reichweite und Wirkung übersteigen. In diesem BewusstSein müssen wir nicht mehr resignieren und uns enttäuscht von der Welt abwenden, dass sie uns nicht das gibt, was wir gern hätten. Vielmehr zeigt sich an diesen Punkten, wie göttliche Führung funktioniert: Sie schenkt uns immer die Erfahrung, mit der wir wachsen. Hin und wieder sind es Momente, wo das Bisherige scheitert und sich infolgedessen der Raum öffnet, in dem das Neue entsteht …

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