10 - Orthodoxie und Staat

Kasha Today - A podcast by ZK/U Berlin

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Die russische orthodoxe Kirche und die Politik im Kreml gehen - wie auch medial immer hervorgehoben wird - Hand in Hand. Allzeit präsent sind die Bilder der ranghohen Politiker*innen in den Weihnachts- und Osternächten, der Sprung ins eiskalte Wasser zur Taufe im Januar, die Narrative der Kirche gegen "westlichen Sittenverfall". Den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine legitimieren und unterstützen die kirchlichen Oberhäupter. Sich kritisch äußernde Priester in Regionen wurden denunziert und teilweise vor Gericht gestellt. Wie ist es zu diesem Gleichklang von Kirche und Macht in den Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion gekommen und welchen Rückhalt hat die Orthodoxie in der Gesellschaft?  Unseren Fragen stellt sich Regina Elsner, Theologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des ZOIS Berlin.  Sie untersucht insbesondere die sozialethische Haltung der Orthodoxen Kirchen in Osteuropa seit dem Ende der Sowjetunion mit einem besonderen Schwerpunkt auf Friedens- und Konfliktethik.  Mit ihr schauen wir uns an, was orthodoxe Religionspraxis und -rituale auszeichnet, welchen Status die Kirche während der Sowjetzeit inne hatte und wie sie in den Jahren der Transformation ab den 1990ern mehr und mehr sozialpolitische Lücken schloss. Wir blicken zurück auf Pussy Riot und ihr Punkgebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale, sprechen über die "Jurodiwy" - die russische Version des Narren in Christo - und Interpretationen von Sünde und Verfall.  Regina Elsner: https://www.zois-berlin.de/ueber-uns/mitarbeiterinnen/dr-regina-elsner Kasha Today ist Teil des Projektes CETKA des ZK/U Berlin, gefördert durch das Auswärtige Amt.

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