"Frau Hempels Tochter" - von Alice Berend - eine Rezension von Rolf Löchel – Literaturkritik.de

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Aus guter Familie und einfachen Verhältnissen. Mit Alice Berends „Frau Hempels Tochter“ hat der Reclam Verlag einen Roman neu aufgelegt, der noch heute so unterhaltsam ist wie 1913(Hördauer ca. 20 Minuten)Die Romane und Erzählungen zahlloser zu ihrer Zeit erfolgreicher Schriftstellerinnen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik wurden auf den nationalsozialistischen Scheiterhaufen der 1930er Jahre verbrannt und ihre Autorinnen ins Exil getrieben, wenn sie nicht gar in den Konzentrationslagern zu Tode gebracht wurden. Nahezu keine der Überlebenden hat nach dem Ende des nationalsozialistischen Terrors an ihre früheren Erfolge anknüpfen können. Auch wurde in den 1950er und 60er Jahren kaum einer ihrer früheren Bestseller neu aufgelegt. Erst der Frauenbewegung der 1970er Jahre ist es zu verdanken, dass zahlreiche einst berühmte, nach dem Kulturbruch der Nazis jedoch vernachlässigte oder gar vergessene Autorinnen wieder bekannter wurden. So verdienstvoll das auch ist, gab und gibt es doch noch immer etliche zu Unrecht verschollene Autorinnen – und ihre Werke neu zu entdecken. Daher ist es umso begrüßenswerter, dass sich auch im 21. Jahrhundert noch immer Verlage um sie verdient machen – und zwar nicht nur solche, die sich ganz auf die Literatur von Frauen verlegt haben. Namentlich hervorzuheben ist vor allem der zwar kleine, dafür aber umso bemerkenswertere Verlag das vergessene buch, der etwa Maria Lazar und ihr bedeutendes Œuvre dem Orkus des Vergessens entrissen hat. ...Von Rolf LöchelDen Text der Rezension finden Sie hierSprecher ist Matthias PöhlmannDiese Sendung hat Ihnen gefallen? Hören Sie doch mal hier hineinRegie und Realisation Uwe Kullnick

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