#17 - Milieutherapie

„Pflege spricht, Pflege hört“ - A podcast by HÖHER Management GmbH & Co. KG - Akademie für Pflegeberufe

Die Folge 17 unseres Podcasts befasst sich mit der Milieutherapie – leider ein oft unterschätztes und wenig beachtetes Thema. Für Lisa Ruchnewitz ist es eine Herzensangelegenheit, weil es dabei um den Menschen ein seiner gesamten Individualität und Persönlichkeit geht. Der Milieubegriff bezieht sich auf das soziale Umfeld und die äußeren Faktoren, die unser Denken, unsere Erfahrungen, unser Urteilsvermögen und unsere Entscheidungen prägen. Diese individuelle Milieuprägung nehmen pflegebedürftige Menschen in die jeweiligen Einrichtungen mit. Die Milieutherapie setzt als Ausgleich genau an dieser biografischen Bruchstelle an. Auch das neue Milieu im Pflegeumfeld soll sich so gestalten, dass sich der Mensch wohl fühlt: Dabei dient das Lebensumfeld als Therapie, um die individuelle Lebensqualität zu sichern. Ziel ist es vor allem, eine Kontinuität zum bisherigen Leben zu wahren. Dies betrifft beispielsweise die Privatsphäre, soziale Kontakte und persönliche Interessen. Es geht bei dieser Therapieform deshalb nicht nur um Möbel, die in die Pflegeeinrichtung mitgebracht werden, um ein gewohntes Umfeld zu schaffen, sondern um vielschichtige Ebenen. Dazu gehören Mitsprachemöglichkeiten, die Gestaltung der Tagesabläufe, Flexibilität der Essenzeiten, die Einbindung der Angehörigen, das Angebot verschiedener Aktivitäten sowie eine Anbindung an die umliegende wirtschaftliche, soziale und kulturelle Infrastruktur. Kern der Milieutherapie ist, dass sich der pflegebedürftige Mensch trotz des Umfeldwechsels in der Einrichtung wie zu Hause fühlen kann.

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