Die deutsche Post – SG 279

Slow German - A podcast by Annik Rubens - Tuesdays

Ich habe mich in letzter Zeit über die Post geärgert. Und zwar weil ich ein Päckchen verschicken wollte und drei Möglichkeiten nicht funktioniert haben. Kennst du das auch? Früher war das etwas anders, da funktionierte das System noch besser. Also dachte ich mir: Ich mache einfach eine Slow German-Episode über die Geschichte der deutschen Post. Die Geschichte der Post in Deutschland beginnt im Mittelalter. Damals wurden Nachrichten und Briefe von Boten überbracht, die zu Fuß oder mit dem Pferd unterwegs waren. Diese Boten waren oft sehr mutig, denn die Wege waren gefährlich und lang. Im Jahr 1490 gründete der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. das erste Postwesen. Es war eine private Organisation, die von der Familie von Thurn und Taxis geleitet wurde. Diese Familie spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Post. Sie bauten ein Netzwerk von Poststationen auf, die es ermöglichten, Briefe und Pakete schneller zu transportieren. Übrigens ist die Familie von Thurn und Taxis heute eine der reichsten Familien Deutschlands. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Post immer wichtiger. Die Preußische Post war eine der bekanntesten Postorganisationen in Deutschland. Im Jahr 1850 wurde das preußische Postwesen verstaatlicht und die „Königlich-Preußische Post“ entstand. Diese Organisation führte viele Neuerungen ein, wie zum Beispiel einheitliche Posttarife und Briefmarken. Ein interessantes und kurioses Detail aus dieser Zeit ist die Einführung des „Posthorns“. Das Posthorn war ein Musikinstrument, das die Postboten benutzten, um ihre Ankunft anzukündigen. Es war ein wichtiges Symbol der Post und ist auch heute noch im Logo der Deutschen Post zu sehen. Wenn du in Deutschland mal eine Postfiliale siehst, dann achte unbedingt auf dieses Logo! Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 wurde die Post zur Reichspost. Das bedeutete, dass es nun eine einheitliche Postorganisation für ganz Deutschland gab. Die Reichspost führte viele neue Dienstleistungen ein, wie zum Beispiel den Paketdienst und den Telegrammdienst. Ein Telegramm konnte man fast in Echtzeit schicken, das war eine Revolution damals. Denn denk dran: E-Mails gab es natürlich noch nicht, und so ein Brief brauchte schon einige Tage, bis er beim Empfänger ankam. In der Weimarer Republik wurde die Post weiter modernisiert. Es gab nun auch Luftpost und die ersten mechanischen Sortieranlagen. Die Post spielte eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen und war ein Symbol für Fortschritt und Modernität. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Post in Deutschland in zwei getrennte Organisationen aufgeteilt: die Deutsche Bundespost in Westdeutschland und die Deutsche Post der DDR in Ostdeutschland. Die Deutsche Bundespost führte viele Innovationen ein, wie zum Beispiel das Postleitzahlensystem. Im Jahr 1961 wurde das vierstellige Postleitzahlensystem eingeführt, um die Zustellung von Briefen und Paketen zu beschleunigen. Meine Postleitzahl, als ich ein Kind war, war 8011. Aber dann, im Jahr 1993, wurde zu fünfstelligen Postleitzahlen gewechselt. Das ganze System wurde umgestellt. Die neue Postleitzahl meiner Heimatgemeinde ist seitdem 85586. Das war eine ganz schöne Umstellung, ich erinnere mich noch gut daran. Aber zurück in die Geschichte. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde die Deutsche Post AG gegründet. AG steht für Aktiengesellschaft. Diese Organisation vereinte die Postdienste aus Ost- und Westdeutschland. Damit war die Post kein staatliches Unternehmen mehr, sie wurde privatisiert.  Die Deutsche Post AG ist heute die größte Postorganisation in Europa und eine der größten weltweit. Sie beschäftigt über 500.000 Menschen und liefert Millionen von Briefen und Paketen täglich aus.

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