Episode 53: Wenn ein Lebensretter tötet

Tatort Niedersachsen - der Crime-Podcast der Braunschweiger Zeitung - A podcast by Braunschweiger Zeitung / Wolfsburger Nachrichten

Der gefährlichste Ort ist die Familie. Rund ein Viertel aller in der Kriminalstatistik erfassten Opfer erleiden häusliche Gewalt. Und darunter trifft es vor allem die Frauen: Sie stellen zwei Drittel aller Betroffenen. Sie werden gestalkt, geschlagen, missbraucht und manchmal auch getötet. Im True-Crime-Podcast „Tatort Niedersachsen“ unserer Zeitung wurden bereits mehrere Schicksale vorgestellt, was Frauen von ihren Partnern angetan wurde. Doch dieser Mordfall, der sich im November 2020 in Helmstedt ereignet hat, ist besonders: Denn der Täter war nicht nur der Ehemann der Getöteten und Vater ihres gemeinsamen Kindes, sondern ein geachteter Mann, der sich ehrenamtlich und mit großem Engagement der Rettung von Menschenleben verschrieben hatte: ein Feuerwehrmann. Der Ehemann gab gegenüber der Polizei an, er sei morgens von seinem Arbeitsplatz im Helmstedter Rathaus nochmal in seine wenige Gehminuten entfernte Wohnung zurückgekehrt. Dort will er im Schlafzimmer seine tote Frau entdeckt haben. Nach Überzeugung des Landgerichts Braunschweig war es tatsächlich er, der die Frau mit einem Messer attackiert und sie womöglich in ihrem Todeskampf in der Wohnung zurückgelassen hatte. Das Motiv für die Tat: Der Angeklagte wollte frei sein für eine Beziehung mit seiner Geliebten. Der Mordfall Beguinenstraße ist das Thema der neuen Folge von „Tatort Niedersachsen“. Als Gastgeber sprach Polizei- und Gerichtsreporter Hendrik Rasehorn mit Dirk Fochler. Der freie Journalist begleitete im Sommer 2021 für unsere Redaktion den Prozess vor dem Schwurgericht beim Landgericht Braunschweig. Im Gespräch blicken beide auf die Hintergründe der Tat - wie ein Retter zum Mörder werden konnte.

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